Montag, 18. Juni 2012

Phil's EM-Impressionen


Gedanken eines Praktikanten aus der Sportbrain-Redaktion



Dänisches Dynamit

So, jetzt haben wir's endlich geschafft, Deutschland hat die Vorrunde erfolgreich überstanden. Puh! Dass nach zwei Siegen gegen die beiden Fußball-Schwergewichte Portugal und Holland das Match gegen Dänemark noch eine spannende Zitterpartie wird, hätte ich vorher nie gedacht. Aber einmal mehr hat sich gezeigt, dass nach einem Führungstreffer noch lang nicht alles in Butter ist – vor allem, wenn man defensiv aufgestellte Mannschaften nicht knacken kann. Nichtsdestotrotz haben wir die oft als solche betitelte „Todesgruppe“ überwunden und müssen uns nun gegen erstaunlich starke Griechen behaupten. Überhaupt ist die EM diesmal angefüllt mit Überraschungen: Der Vizeweltmeister Holland muss schon in der Vorrunde nach Hause fahren, die Russen packen ebenfalls bereits ihre Sachen und Deutschland war trotz der beiden Siege noch nicht komplett sicher weiter, musste sogar noch um den Einzug ins Viertelfinale bangen! Nicht umsonst gab's nach dem Spiel erleichterte Schlagzeilen wie „Neuer entschärft dänisches Dynamit“.


Sportwetten & Schokolade

Nun kann ich aber beruhigt im Sportbrain Büro eine dicke fette 1 auf unserem EM-Spielplan vor Deutschland schreiben und schaue gespannt auf die noch leere Stelle beim 2. Viertelfinale „Sieger Gruppe B : Zweiter Gruppe A“. Bisher sind auch meine Tipps ziemlich gut aufgegangen (beim 2:1 gegen die Niederlande sogar komplett richtig). Das bringt meinen Chef ziemlich ins Schwitzen, weil er mit seinen Tendenzen weniger Glück hat und ich dadurch den Redaktions-Vorrat Kinderschokolade an mich reißen konnte. So kann in jedem Sieg eben auch eine kleine Niederlage stecken!


Stimmung wie im Stadion

Ich muss jedenfalls sagen, dass ich kaum eine EM so intensiv miterlebt habe und selbst so mit der deutschen Mannschaft mitgefiebert habe. Das mag zum einen an Jogi Löw liegen, der als Trainer nicht nur alles richtig macht, sondern auch mit seiner sympathischen Art dem deutschen Fußball ein freundliches und mitunter auch witziges Gesicht verleiht (man denke hier an die Szene mit dem Balljungen beim Spiel gegen die Niederlande). Zum anderen liegt es an der gigantischen Stimmung, die unter den Fans herrscht. Fangesänge, Autokorsos, Fahnen überall: fast hat man das Gefühl, es wäre wieder Weltmeisterschaft. Und bei jedem Sieg in der Gruppenphase wird gefeiert, als hätte Deutschland den Titel bereits geholt. Dieses Feuer und diese Begeisterung steckt an und macht Laune. Meine Stadt ist im Fußballfieber und reißt mich einfach mit. Und obwohl ich vorher nie viel für's Public Viewing übrig hatte, schaue ich mir mittlerweile gerne ein Spiel im Biergarten oder auf öffentlichen Plätzen an, sauge die dichte Atmosphäre dort ein, wenn alle kollektiv die Luft anhalten und wie gebannt an die Leinwand starren, sobald ein deutscher Torjäger im Sechzehner zum Schuss ansetzt. Aber ob nun zu Hause mit Freunden, oder in der Öffentlichkeit: Das Gemeinschaftsgefühl und die leidenschaftliche Stimmung ist das, was diese EM für mich definiert.

In diesem Sinne: Danke Jogi, danke Fußballdeutschland und natürlich auch vielen Dank an unsere Jungs drüben in Polen und Ukraine!


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