Gedanken eines Praktikanten aus der Sportbrain-Redaktion
Dänisches Dynamit
So, jetzt haben wir's endlich geschafft, Deutschland hat die Vorrunde erfolgreich überstanden. Puh! Dass nach zwei Siegen gegen die beiden Fußball-Schwergewichte Portugal und Holland das Match gegen Dänemark noch eine spannende Zitterpartie wird, hätte ich vorher nie gedacht. Aber einmal mehr hat sich gezeigt, dass nach einem Führungstreffer noch lang nicht alles in Butter ist – vor allem, wenn man defensiv aufgestellte Mannschaften nicht knacken kann. Nichtsdestotrotz haben wir die oft als solche betitelte „Todesgruppe“ überwunden und müssen uns nun gegen erstaunlich starke Griechen behaupten. Überhaupt ist die EM diesmal angefüllt mit Überraschungen: Der Vizeweltmeister Holland muss schon in der Vorrunde nach Hause fahren, die Russen packen ebenfalls bereits ihre Sachen und Deutschland war trotz der beiden Siege noch nicht komplett sicher weiter, musste sogar noch um den Einzug ins Viertelfinale bangen! Nicht umsonst gab's nach dem Spiel erleichterte Schlagzeilen wie „Neuer entschärft dänisches Dynamit“.
Sportwetten & Schokolade
Nun kann ich aber beruhigt im
Sportbrain Büro eine dicke fette 1 auf unserem EM-Spielplan vor
Deutschland schreiben und schaue gespannt auf die noch leere Stelle
beim 2. Viertelfinale „Sieger Gruppe B : Zweiter Gruppe A“.
Bisher sind auch meine Tipps ziemlich gut aufgegangen (beim 2:1 gegen
die Niederlande sogar komplett richtig). Das bringt meinen Chef
ziemlich ins Schwitzen, weil er mit seinen Tendenzen weniger Glück
hat und ich dadurch den Redaktions-Vorrat Kinderschokolade an mich
reißen konnte. So kann in jedem Sieg eben auch eine kleine
Niederlage stecken!
Stimmung wie im Stadion
Ich muss jedenfalls sagen, dass ich
kaum eine EM so intensiv miterlebt habe und selbst so mit der
deutschen Mannschaft mitgefiebert habe. Das mag zum einen an Jogi Löw
liegen, der als Trainer nicht nur alles richtig macht, sondern auch
mit seiner sympathischen Art dem deutschen Fußball ein freundliches
und mitunter auch witziges Gesicht verleiht (man denke hier an die
Szene mit dem Balljungen beim Spiel gegen die Niederlande). Zum
anderen liegt es an der gigantischen Stimmung, die unter den Fans
herrscht. Fangesänge, Autokorsos, Fahnen überall: fast hat man das
Gefühl, es wäre wieder Weltmeisterschaft. Und bei jedem Sieg in der
Gruppenphase wird gefeiert, als hätte Deutschland den Titel bereits
geholt. Dieses Feuer und diese Begeisterung steckt an und macht
Laune. Meine Stadt ist im Fußballfieber und reißt mich einfach mit.
Und obwohl ich vorher nie viel für's Public Viewing übrig hatte,
schaue ich mir mittlerweile gerne ein Spiel im Biergarten oder auf
öffentlichen Plätzen an, sauge die dichte Atmosphäre dort ein,
wenn alle kollektiv die Luft anhalten und wie gebannt an die Leinwand
starren, sobald ein deutscher Torjäger im Sechzehner zum Schuss
ansetzt. Aber ob nun zu Hause mit Freunden, oder in der
Öffentlichkeit: Das Gemeinschaftsgefühl und die leidenschaftliche
Stimmung ist das, was diese EM für mich definiert.
In diesem Sinne: Danke Jogi, danke
Fußballdeutschland und natürlich auch vielen Dank an unsere Jungs
drüben in Polen und Ukraine!
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